HRB 6 und Ausbau Grünbach in Baden-Baden-Steinbach

  • Auftraggeber: Zweckverband Hochwasserschutz Raum Baden-Baden/Bühl
  • Ingenieurleistung: Planung und Bauleitung

Maßnahme

Der Standort des HRB 6 befindet sich nördlich der Ortslage von Steinbach, wobei das Absperrbauwerk in einem Abstand von 600 m östlich der B 3 im Talquerschnitt des Grünbaches angeordnet ist. Das HRB 6 wies sicherheitsrelevante Defizite auf und entsprach nicht mehr den aktuellen Regeln der Technik. Das HRB 6 hat die Funktion, einen Hochwasserschutz für die unterhalb liegenden Verkehrswege Alte Landstraße und B 3 bereitzustellen und das weiterführende Gewässersystem Grünbach mit HRB 11 und Sandbach zu entlasten. Aufbauend auf den Ergebnissen umfangreicher Voruntersuchungen wurde ein Planungskonzept mit Rückbau des HRB 6 und einem naturnahen Ausbau des Grünbaches favorisiert.

Im Bereich HRB 6 wurde die Herstellung einer Dammscharte mit Ausbau des Grünbaches vorgesetzt, so dass eine aquatische und terrestrische Durchgängigkeit des Grünbachtals im Bereich des ehemaligen HRB 6 gewährleistet ist. Unterhalb des Absperrbauwerkes HRB 6 bis zur Alten Landstraße sind davon keine weiteren Ausbaumaßnahmen notwendig. Die bestehenden Überflutungen sind tolerierbar und ökologisch wertvoll.

Im weiteren Verlauf vom Durchlass Alte Landstraße bis westlich der B 3 in Höhe der Einmündung des neuen Geroldshaldebaches wurde der Grünbach auf einer Gesamtstrecke von ca. 630 m neu oberplant.

Drei Durchlassbauwerke – im Bereich Alte Landstraße, im Kreuzungsbereich mit der B 3 und beim Wirtschaftsweg westlich der B 3 – wurden neu erstellt.

Zur Verbindung des Rad- und Fußwegenetzes westlich und östlich der B 3 wurde ein Rad- und Fußgängersteges unmittelbar oberhalb des Grünbaches angebracht.

Im östlichen, ca. 250 m langen Ausbauabschnitt, im Bereich der vorhandenen Verkehrswege, ist ein Ausbau des Grünbaches für einen Abfluss HQ 50 – Lastfall Klimaänderung – erfolgt. Für den westlichen Ausbauabschnitt wurde aufgrund der vorliegenden topografischen Verhältnisse eine Grenzauslastung bzw. Ausuferung des Gewässers beim Bemessungsabfluss HQ 50 – Lastfall Klimaänderung – toleriert. Eine Kreuzung mit einem Wirtschaftsweg wurde als Furt ausgebaut. Die verbleibenden alten Grünbach-Gewässerteilabschnitte westlich der alten Landstraße werden ausschließlich zur Hochwasserentlastung genutzt.

Dem Grünbachausbaubereich wurde eine Grobrechenanlage vorgeschaltet.

Durch den Ausbau konnte zum einen die geforderte gewässer- und landschaftsökologische Verbesserung im Maßnahmenbereich erreicht werden, zum anderen wurde der geforderte Hochwasserschutz für die vorhandenen Straßen Alte Landstraße und B 3 mit TN = 50 a bereitgestellt. Bei der Bemessung des HRB 11 wurde das Ausbaukonzept für den Grünbach berücksichtigt, so dass sich die Hochwassersituation und damit die hydrologisch-hydraulische Belastung für den Grünbach und den Sandbach unterhalb des HRB 11 durch den Rückbau des HRB 6 nicht verschlechtert.