Neubau Entlastungssammler Rastatt-Wintersdorf

  • Auftraggeber: Stadt Rastatt, Marktplatz 1, 76437 Rastatt
  • Ingenieurleistung: Planung und Bauleitung

Maßnahme

Im Jahr 1998 wurde durch Zink Ingenieure eine hydraulische Überrechnung des Kanalnetzes des Stadtteiles Wintersdorf durchgeführt. Es wurden Maßnahmen zur Verbesserung der Belastungssituation des Kanalnetzes erarbeitet, welche zum Teil bereits umgesetzt wurden.

Aufgrund der bereits umgesetzten Maßnahmen zur Verbesserung der Belastungssituation des Kanalnetzes und aufgrund des Vorliegens des Versiegelungs- und Straßenkatasters der
Stadt Rastatt war eine erneute hydraulische Überrechnung des Kanalnetzes des Stadtteiles Wintersdorf durchzuführen.

Im Bereich der Forellenstraße wurden bereits in der Vergangenheit mehrfach Überlastungs-
zustände des Kanalnetzes bei kurzen Starkniederschlagsereignissen festgestellt.

Erwartungsgemäß wurde im Bereich der Forellenstraße ein Überstau nachgewiesen. Die Forellenstraße stellt einen Geländetiefpunkt dar. Der rechnerische Wasserspiegel im Bereich des weiterführenden Kanalnetzes lag bereichsweise über dem Straßenniveau der Forellenstraße, sodass eine Aufdimensionierung oder die Verlegung eines Zweitkanales ohne weitere Maßnahmen nicht zielführend erschien.

LÖSUNG

Hinsichtlich der Reduzierung der Belastungssituation des bestehenden Mischwasserkanalnetzes von wesentlicher Bedeutung war die Herstellung eines Entlastungskanales, welcher ausgehend von Schacht 36120134 bis zur Einmündung des Otto-Stegmüller-Weges in der Dorfstraße (Landesstraße 78a), in der Dorfstraße und fortführend im Otto-Stegmüller-Weg in nördliche Richtung bis in Verlängerung der Inselstraße zu führen war. Dieser Entlastungskanal war in einer Nennweite DN 1400 herzustellen. Der Anschluss an den Mischwassersammler in der Bannwaldstraße erfolgte im Bereich des Kontrollschachtes 36120029. Im Bereich der Forellenstraße wurde von Schacht Nr. 36120118 nach Schacht 36120113 die Herstellung eines Zweitkanales DN 400 und von Schacht Nr. 26120113 nach Schacht 36120111 die Herstellung eines Zweitkanales DN 600 geplant. Der Mischwasserkanal von Schacht 36120111 nach Schacht 36120134 war auf eine Nennweite DN 1000 aufzudimensionieren.

Durch die Herstellung des Entlastungskanales am nördlichen Rand des Stadtteiles Wintersdorf wurde der rechnerische Wasserspiegel in großen Bereichen des Kanalnetzes deutlich abgesenkt. Im Bereich der Forellenstraße konnte kein Überstau mehr nachgewiesen werden (TN = 3 a).

Ausführung der Maßnahme erfolgte in 2 Bauabschnitten.

In einem 1. Bauabschnitt wurde in den Jahren 2017 und 2018 der Entlastungskanal DN 1400 von der Einmündung Forellenstraße in die Dorfstraße bis zur Einmündung der Inselstraße in die Bannwaldstraße hergestellt. In den Anschlussbereichen war die Herstellung von
2 Sonderbauwerken erforderlich. Zur Verminderung von Ablagerungen wurde ein Drachenprofil vorgesehen.

Aufgrund der geringen Überdeckung musste in Teilbereichen ein Rechteckquerschnitt verwendet werden.

Die Anschlüsse der späteren Aufdimensionierung der Mischwasserkanäle in der Dorf- und Forellenstraße wurden hergestellt.

In einem 2. Bauabschnitt wurde in den Jahren 2018 und 2019 der Mischwasserkanal in der Forellenstraße ausgewechselt.

Der Mischwasserkanal in der Forellenstraße wurde von Schacht Nr. 120111 auf eine Nennweite DN 1000 aufdimensioniert. Aufgrund der geringen Überdeckung des Mischwasserkanals oberhalb des Schachtes 120111 war ursprünglich die Herstellung von Zweitkanälen geplant. Ausgeführt wurde ein Rechteckkanal 0,8 m x 0,4 m bzw. 1,2 m x 0,6 m. Am Übergang des Rechteckkanals auf die Rohrleitung DN 1000 war die Herstellung eines Sonderbauwerkes erforderlich.